NEVAP: „Kürzung bei den Freiwilligendiensten verschärft Fachkräftemangel in der Pflege“
Der Niedersächsische Evangelische Verband für Altenhilfe und Pflege (NEVAP) kritisiert den Haushaltsentwurf der Bundesregierung für 2024. Geplant sind unter anderem erhebliche Kürzungen bei den Freiwilligendiensten.
Der Anfang September vorgelegte Haushaltsentwurf sieht drastische Einschnitte im sozialen Sektor vor. Davon betroffen sind auch die Freiwilligendienste. Gekürzt werden sollen unter anderem die Förderung des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) und des Bundesfreiwilligendienstes (BFD) um 78 Millionen Euro im Haushaltsjahr 2024 und um weitere 35 Millionen im Folgejahr.
„Durch die Freiwilligendienste werden junge Menschen mit sozialen und pflegerischen Berufen in Kontakt gebracht und nicht wenige entscheiden sich danach für eine Ausbildung“, erklärt NEVAP-Vorsitzender Sven Schumacher die Situation. „In der Pflege ist dies ein nicht zu unterschätzender Faktor für die Nachwuchsgewinnung. Die geplante Kürzung wird die Situation im Pflegebereich nachhaltig zusätzlich schwächen“. Dies stehe im deutlichen Gegensatz zu dem im Koalitionsvertrag vereinbarten Vorhaben „die Freiwilligendienste nachfragegerecht auszubauen“, so Schumacher.
Die Pflege ist in besonderer Weise durch den demografischen Wandel herausgefordert und benötigt dringend Fach- und Arbeitskräfte. In Niedersachsen leisten jedes Jahr rund 5.300 Personen ihren Dienst als FSJ oder BFD. Mindestens 60 Prozent aller Teilnehmenden beginnen nach dem Freiwilligendienst eine Ausbildung oder ein Studium im sozialen Bereich.
Stefanie Schwinge-Fahlberg, stellvertretende NEVAP-Vorsitzende: „Die Freiwilligendienste leisten in den Bereichen der Persönlichkeitsentwicklung sowie dem Einblick in Berufsfelder der Pflege und sozialen Arbeit einen wichtigen Beitrag. Unsere diakonischen Pflegeeinrichtungen bieten als Einsatzstellen vielen Freiwilligen eine hochwertige Begleitung an, auch um junge Menschen für die Arbeit in der Pflege zu interessieren.“ Dort zu kürzen, schwäche die Bemühungen, die Attraktivität der pflegerischen Berufe erlebbar zu machen und zu stärken.
Der NEVAP appelliert daher dringend an die niedersächsischen Abgeordneten in Bundestag und Bundesrat, den Haushaltsentwurf der Bundesregierung im parlamentarischen Verfahren nachzubessern.
Der Niedersächsische Evangelische Verband für Altenhilfe und Pflege e.V. (NEVAP) ist übergreifend für die landeskirchlichen Diakonischen Werke als Fachverband tätig und vertritt 169 Mitglieder mit 348 Einrichtungen der offenen, ambulanten, teilstationären und stationären Altenhilfe sowie die fachbezogenen Bildungsträger in Niedersachsen.
Weltflüchtlingstag: Druck auf Geflüchtete steigt
Diakonie Katastrophenhilfe und Brot für die Welt fordern mehr Schutz und Hilfe
Rund 110 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht, so viele wie nie zuvor. Die Fluchtrouten werden immer gefährlicher, wie das jüngste Bootsunglück vor Griechenland zeigt. Zugleich reichen internationale Hilfen vor allem in armen Aufnahmeländern längst nicht mehr aus. „Den Menschen gehen die Optionen verloren. Diese unhaltbare Entwicklung beschneidet die Rechte und den Anspruch der Betroffenen auf Schutz und Hilfe. Wir dürfen die Menschen nicht alleine lassen“, fordert Dagmar Pruin, Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe und Brot für die Welt.Ukraine: Evakuierungsteams retten Menschen aus überfluteten Gebieten
Lage nach Staudammbruch für Zehntausende Menschen kritisch
Die Diakonie Katastrophenhilfe unterstützt die Beschaffung von Hilfsgütern und technischer Ausrüstung, um Menschen aus dem ukrainischen Katastrophengebiet nahe Cherson zu retten. Die Partnerorganisation Vostok SOS konnte dadurch vier motorisierte Schlauchboote an den Katastrophenschutz übergeben, damit die Einsatzkräfte eingeschlossene Menschen in den Flutgebieten schneller erreichen.Kein Kompromiss um jeden Preis: Recht auf ein Asylverfahren in der EU muss erhalten bleiben
Diakonie Deutschland und Brot für die Welt besorgt über die Reformdiskussionen zum europäischen Flüchtlingsrecht
Die Diakonie Deutschland und Brot für die Welt zeigen sich besorgt über die Diskussion über die Reform zum europäischen Flüchtlingsrecht. Das Asylrecht in der Europäischen Union darf nicht mit dem Ziel ausgehöhlt werden, faire Asylverfahren unmöglich zu machen, appellieren die beidenOrganisationen.