DEVAP-Vorsitzender Wilfried Wesemann skizzierte zu Beginn des Fachtags die Personallage in der Altenpflege. Der Verdienst der Pflegekräfte sei mittlerweile angemessen, sagte Wesemann, aber die Arbeitsbelastung und Arbeitsunzufriedenheit seien groß und es gebe weiterhin zu viele Berufsaussteiger. Nach Umfragen seines Verbandes müssten bundesweit bereits zwei Drittel der Träger ihr Angebot einschränken. Demgegenüber stehe der stetig wachsende Bedarf durch den demografischen Wandel mit mehr älteren Menschen.
„Arbeite, wann du willst“ lautet das Motto der „Flexteams“, die der niederländische Unternehmensberater Loran Noteboom vorstellte. Das Konzept, das in den Niederlanden weit verbreitet ist und auch in einigen Krankenhäusern und Altenpflegeeinrichtungen in Deutschland bereits eingeführt wurde, sieht vor, dass etwa zehn Prozent einer Belegschaft in einem separat geführten Team arbeitet. Die Beschäftigten der „Flexteams“ können im Rahmen eines Vertrages ihre Arbeitszeit selbst bestimmen und füllen im Idealfall die personellen Lücken der Stammpflegeteams in den Wohngruppen beziehungsweise auf den Stationen einer Einrichtung.
Für diese Arbeit könnten auch Pflegekräfte gewonnen werden und zum Einsatz kommen, die durch besondere Belastungen oder Lebensumstände nicht in die üblichen Schichtdienste passten, erläuterte Notenboom. Karsten Strunk, Einrichtungsleiter in der Altenhilfe Bethel in Bielefeld, hat ein solches Team seit 2018 aufgebaut und bestätigte: Durch den Einsatz der „Flexteam“-Beschäftigten gebe es eine größere Verlässlichkeit bei den Arbeitszeiten der Stammbelegschaft und man müsse weniger oft Leasingkräfte anfordern.