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25.11.2025 Schutz vor Gewalt in der Familie: Großer Handlungsbedarf besteht weiter

eaf unterstützt UN-Kampagne „Orange the World“

Im Rahmen der UN-Kampagne „Orange the World“ macht die evangelische arbeitsgemeinschaft familie e. V. (eaf) auf dringend erforderliche gesetzliche Regelungen aufmerksam, die Frauen vor Gewalt schützen sollen.

„Heute, am Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, rufen wir die Bundesregierung zu entschlossenem Handeln auf“, erklärt eaf-Präsident Prof. Dr. Martin Bujard. „Zu viele Frauen und Kinder leiden in Deutschland unter Gewalt in der Familie. Die Kriminalstatistiken zeigen jedes Jahr aufs Neue, was sich Ungeheuerliches in manchen Familien und damit in der Mitte unserer Gesellschaft abspielt. Der Gesetzgeber muss jetzt beherzt einschreiten und deutliche Signale an die Täter senden.“

Die eaf setzt sich seit Langem für die gesetzliche Verankerung von Gewaltschutz im Umgangs- und Sorgerecht ein. Zu oft erleben Mütter auch nach einer Trennung weiterhin Bedrohungen oder Übergriffe durch den Ex-Partner – Umgangs- und Sorgerechtsregelungen eröffnen Tätern hierfür die Kontaktmöglichkeiten.

„Die Vorgaben der Istanbul-Konvention schnell und konsequent umzusetzen und endlich mit Leben zu füllen, ist überfällig“, fordert Bujard. „Der aktuelle Referentenentwurf zur Änderung des Gewaltschutzgesetzes ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Weitere müssen folgen. Insbesondere muss das familiengerichtliche Verfahren gewaltsensibler ausgestaltet werden.“

Jede dritte Frau – mehr als 14 Millionen Betroffene – erlebt in Deutschland im Laufe ihres Lebens physische oder sexualisierte Gewalt. Das letzte Woche veröffentlichte Bundeslagebild zur Häuslichen Gewalt zeigt, dass Straftaten gegen Frauen und Mädchen einen neuen Höchststand erreicht haben. Sexuelle Gewalt, schubsen oder schlagen, beleidigen und demütigen – das sind unterm Strich täglich über 500 Frauen und Mädchen, die in Deutschland von häuslicher Gewalt betroffen sind.

„Das sind 500 Fälle zu viel, jeden Tag“, betont Bujard. „Gewalt in der Familie verursacht großes Leid, wirkt sich negativ auf die Entwicklung von Kindern aus und verhindert die Gleichstellung von Frauen. Der Zeitpunkt zum Handeln ist jetzt.“

Die eaf hat ihre zentralen Forderungen zum Thema Gewaltschutz in einem aktuellen Positionspapier zusammengefasst und veröffentlicht diese in der Zeit vom Internationalen Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen am 25. November bis zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember zusätzlich auf Social Media.