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Dem Zusammenleben Raum geben
Dr. Ulrike Single, Kommunikation und Diakoniepolitik, Diakonie in Niedersachsen
Ich bin eine Weltmeisterin. Nicht im Sport, sondern im Aufregen. Ja, tatsächlich, darin bin ich ein echter Profi. Ich kann mich wunderbar über Dinge aufregen, die nicht funktionieren, die schlecht laufen. Vielleicht ist das bei Ihnen ähnlich. Zumindest bemerke ich immer häufiger, dass wir unseren Fokus auf die Dinge legen, die nicht gelingen, die schiefgehen, wo das Zusammenleben nicht funktioniert.
Aber ist das tatsächlich so? Läuft bei uns alles nur noch schief? Oder sollten wir nur mal die Perspektive wechseln? Wir haben das in unserem Team bei der Diakonie in Niedersachsen einfach mal gemacht: In unserem Freitagsmeeting erzählen wir uns von unseren Highlights der Woche. Und Sie werden sich wundern - im Alltag gelingt dann doch recht viel. Die Perspektive macht es eben.
Diesen Perspektivwechsel haben wir im letzten Jahr auch mit unserer niedersachsenweit veröffentlichten Zeitungsbeilage „Zusammenleben“ gewagt und den diakonischen Geschichten des Gelingens Raum gegeben. Und wir hatten einiges zu erzählen.
Denn in unseren Sozialräumen, in denen wir als Diakonie und Kirche das Zusammenleben mitgestalten, gelingen ganz viele Dinge, finden Menschen Hilfe, erleben Erfolgsgeschichten oder können mit etwas Unterstützung ihr Leben selbstbestimmt leben.
Wir sprechen nur leider zu wenig darüber.
Dabei sind Kirche und Diakonie wichtige Akteure für ein gelingendes Zusammenleben. Ohne uns würde etwas fehlen. Die Räume für Begegnung, für Trauer, Freude und Hilfe. Die Räume für Diskussion, für Glaube und Zusammensein.
Deshalb möchte ich Sie ermutigen, Menschen zu uns in diese vielfältigen Räume einzuladen und damit - ganz im Sinne der Kirchentagslosung - mutig, stark, beherzt Raum für ein gelingendes Zusammenleben geben.
