Große Themenvielfalt bei der Mitgliederversammlung

Rund 200 Vertreter*innen von Einrichtungen der Diakonie in Niedersachen sowie zahlreiche Netzwerkpartner*innen waren am Donnerstag, 19. Juni, zur Mitgliederversammlung nach Hannover gekommen. Die Themenpalette war groß.  

Thomas Hofer, Aufsichtsratsvorsitzender der Diakonie in Niedersachsen, betonte, wie wichtig es ist, sich einzumischen. Vorstandssprecher Hans-Joachim Lenke erklärte in seiner Andacht: „Hilfe und Barmherzigkeit haben es gerade schwer, in unserer Zeit.“ Doch gerade die Diakonie müsse immer hilfreich und barmherzig sein. „Ich finde es klasse, dass wir bei der Diakonie auf Gelingensgeschichten setzen – was wir tun, trägt zum Gelingen bei.“ Die Diakonie bekomme von den Menschen einen Vertrauensvorschuss, indem sie sie hereinlässt in ihr Leben. Damit müsse entsprechend sorgsam umgegangen werden. Doch nicht alles gelinge, stellte er fest, und verwies auf Fälle sexualisierter Gewalt.  

In einem stimmungsvollen Video ließ Reporter René Oliver die Teilnehmer*innen der Versammlung in Erinnerungen an den Kirchentag schwelgen. Das setzte sich beim Talk auf der Versammlungsbühne fort: Auch Vorständin Marion Timm blickte im Gespräch mit Moderatorin Christina von Saß und Hans-Joachim Lenke auf den Kirchentag zurück und freute sich über die Angebote auf dem Markt der Möglichkeiten, die Präsentation der Welt der Diakonie und die Gespräche mit den Politiker*innen vor Ort.  

Der niedersächsische Wirtschaftsminister Grant Hendrik Tonne betonte in seinem Grußwort, dass es in der Landespolitik große Herausforderungen gebe. Da sei es gut und wichtig, immer wieder den Dialog zu suchen. Die Diakonie habe eine „enorme Bedeutung“ für Niedersachsen, auch für eine funktionierende Wirtschaft. „Die Arbeit ist unverzichtbar.“ Verlässliche und stabile Rahmenbedingungen seien notwendig. Er lobte deshalb den Gesetzentwurf der Bundesregierung für das Sondervermögen. Zudem betonte er die Bedeutung von bezahlbarem Wohnraum und verlässlichen Arbeitsplätzen und Mitarbeitenden etwa in der Pflege. Entscheidend sei eine soziale Infrastruktur. Mut zur Veränderung und Zuversicht seien Aspekte, die wichtig seien für das Land, die Diakonie und die Gesellschaft. 

Mareike Lotte Wulf, Mitglied des Bundestags und parlamentarische Staatssekretärin im Ministerium für Bildung, Familien, Senioren, Frauen und Jugend, sprach mit Christina von Saß und Hans-Joachim Lenke über die Rolle der Diakonie für die Sozialwirtschaft. Dabei ging es zum einen um pflegerische Versorgung gerade auf dem Land, zum anderen um die Frage, wie es erreicht werden kann, dass genügend Geld aus dem Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaschutz in der Sozialwirtschaft ankommt. Auch Migration und Digitalisierung wurden diskutiert. Beim Thema Klimaresilienz wünschte sich Wulf „mehr Spirit und mehr Pragmatismus“, wie von Saß zusammenfasste. Lenke kritisierte zudem die Kürzungen bei Jugendwerkstätten und Freiwilligendienste.  

Einrichtungen und Kooperationspartner*innen nutzten die Gelegenheit, ihre Arbeit an Ständen zu präsentieren: darunter der vrk (Versicherer im Raum der Kirchen), die Evangelische Bank, die Ecclesia Gruppe, die BKK Diakonie und die German Football League.